Gute Kommunikation ist der wichtigste Teil einer erfolgreichen physiotherapeutischen Behandlung.
Lerne, in meiner zweitägigen Fortbildung, wie Du Gesundheit verständlich machst.
Im Blog erhälst du schoneinmal praktischanwendbare Kommunikationstipps.
Melde dich jetzt für den Newsletter an, um keine Kommunikationstipps und Kommunikationskurse zu verpassen!
Jeder von uns hat Träume-unendlich viele die meisten. Aber wie steht es mit Zielen? Ziele sind, laut dem Coach Herrmann Scherrer, gut formulierte Träume. Egal ob im Privatleben, beim Sport oder in der Therapie als Physiotherapeut. Gute Ziele sind das Fundament des Erfolgs. Heute zeige ich euch wie Ihr Ziele so formuliert, dass ihr sie erreicht.
Warum sind Ziele jetzt wichtig?
Formuliert man Ziele schriftlich steigt die Wahrscheinlichkeit, das besagte Ziel zu erreichen signifikant. Am besten verpflichtet man sich noch selbst, indem man einen guten Freund seine Ziele und den Fortschritt auf dem Weg dorthin mitteilt. Dadurch setzt man sich selbst unter Druck das Ziel auch wirklich zu erreichen. Als Therapeuten wollen wir vor allem eines, dass unsere Patienten Ihre Ziele erreichen. Trotzdem sehe ich in meinen Fortbildungen leider oft, dass viele Physiotherapeuten nicht auf die individuellen Ziele Ihrer Patienten eingehen bzw in der Doku nur steht: Schmerzreduktion.“ Das wichtigste vorweg. Ist das Ziel so formuliert, wirst du deinen Patient nirgendwo hinbringen-höchstens in die Chronizität. Deswegen findest du hier eine Anleitung, die dich Im Privatleben und vor allem in deiner täglichen Arbeit deutlich voranbringt.
Wie aber formulierst du Ziele jetzt richtig? Viele Haben schon von der SMART-Formel gehört, aber nutzen ihr volles Potential kaum aus.Diese Struktur für die Zielformulierung hilft starke Ziele zu formulieren. Demnach sollen Ziele Spezifisch, Messbar, Anziehend, Realistisch und Termingebunden formuliert werden. Was heißt das jetzt Konkret?
Spezifisch: Formuliere genau was du willst und nicht was du nicht willst. Also ich möchte 5 Kg Gewicht verlieren, statt: „Ich möchte nicht mehr dick sein“. Stelle dir das ganze vor wie ein Kochrezept, dass du einem Freund erklärst. Was genau willst du wie haben? Hilfreich hierfür ist die Frage: Woran würde ich erkennen, dass Ich das Ziel erreicht habe? Wie sieht die Zukunft dann aus?
Tipp: Formuliere Ziele stets so, als ob sie schon erreicht sind. Konjunktive wie: „Ich möchte“, „Ich werde“ oder „Ich könnte…“ solltest du vermeiden. Ein gutes Ziel ist so formulierst, als ob du es schon erreicht hast: „Ich gehe dreimal in der Woche zum Sport“ statt ich werde mehr Sport machen. Außerdem ist es hilfreich bei der Ausformulierung auf sein Bauchgefühl zu hören. Wenn du zwischen mehreren Möglichkeiten schwankst, wähle, die die sich richtig für dich anhört. Lies dafür die verschiedenen Möglichkeiten durch und wähle, diejenige, die sich am besten anhört.
Höher, weiter, besser ist schön als Trailer für die olympischen Spiele, aber für Ziele nicht gut genug, da es nicht messbar ist. Im Physikunterricht der Schule habe ich gerne die Einheiten weggelassen, worauf mein Lehrer meinte: „Michael wie viel Bananen oder Bratwürste meinst du eigentlich.“ Das Gleiche gilt für Ziele. Sie müssen Messbar sein. Z.b. „ich möchte 3-mal pro Woche Sport machen, statt ich möchte mehr Sport treiben.“ Frage dich deswegen wie du anderen beweisen kannst, dass du dein Ziel erreicht hast. Generell gilt noch der Tipp: Dream big. Traue dich ruhig deine Ziele etwas höher anzusetzen, dadurch setzt du ungekannte Energie frei. Beispielsweise könntest du mit deinem Patienten statt: „Ich kann wieder 500 m bis zum Bäcker laufen.“ formulieren, dass er ohne Probleme zum 1 Km weiter entfernten Bäcker laufen kann. Das Ziel ist erst zu groß, wenn du wirkliche Angst davor hast, sobald du es liest 😉.
Wenn du das Ziel liest, musst du spüren, dass dich Energie durchströmt. Dann ist es ein gutes Ziel. Nützlich hierfür sind Zusätze wie: „Ich nehme 5 Kg ab, damit ich auf der Hochzeit gut aussehe“. Das gibt einen extra Energieschub. Nicht umsonst heißt es oft, dass derjenige der ein Warum hat jedes Wie erträgt(Friedrich Nietzsche). Frage dich also: „Warum wähle ich dieses Ziel?“. Ganz wichtig ist, dass du spürst, dass es dein individuelles Ziel ist. Deswegen ist es in der Physiotherapie immer wichtig, die Anamnese mit „Welches Ziel möchtest du mit mir erreichen.“ zu beginnen! Unsere Hauptaufgabe als Physiotherapeuten ist es unsere Patienten zu enablen oder anders gesagt Ihnen zu zeigen, wie sie Ihre Eigenwirksamkeit vergrößern können, damit sie mit Rückenwind Ihre Ziele erreichen. Praktisch ist in der Arbeit mit Patienten die Formulierung auf Partizipationsebene. D.h „ Ich kann wieder am Fußballtraining teilnehmen“ statt auf Aktionsebene „ Ich kann 10 Kniebeugen“.
Auch wenn die Ziele groß sein sollen, müssen sie erreichbar sein. Wie oft habt ihr Patienten mit Napoleon-Komplex? Mir passiert es jede Woche, dass ich mehre Patienten habe, die zu mir kommen und sagen: „Mit dem gebrochenem Bein kann ich doch in 2 Wochen wieder am Kreispokal spielen oder?“
Damit ein Ziel erreichbar ist, muss du es selbst erreichen können. Beispielsweise hängt der Lotoogewinn nicht von deinen Fertigkeiten ab und ist demnach kaum von dir beeinflussbar. Außerdem sollte dein Ziel nicht auf Glück basieren. Es gibt das gute Zitat von Arnold Schwarenegger: „Sobald dein plan an einer Stelle auf Glück basiert, ändere ihn.“
Letztendlich muss ein Ziel terminiert werden. Wie oft hören wir von bekannten, dass man ja irgendwann mal wieder etwas zusammen machen muss? Ganz ehrlich wie oft habt ihr mit solchen Leuten nochetwas ausgemacht? Vermutlich nie, wenn es euch geht wie mir. Zur Erinnerung „Später, ist das jetzt der Toten.“
Ein gutes Beispiel für die Physiotherapie, das ich in meinem Seminar verwende wäre: „Innerhalb von 3 Monaten laufe ich wieder ohne Krücken bis zum 1 Km entfernten Bäcker. Dadurch spüre ich meine Lebensenergie wieder.“
Im Downloadbereich findest du eine Checkliste wie du Ziele gekonnt formulierst.
Gardner, Sarah and Albee, Dave, "Study focuses on strategies for achieving goals, resolutions" (2015). Press Releases. 266.
Klenke, Kira. Studieren kann man lernen: Mit weniger Mühe zu mehr Erfolg. Springer-Verlag, 2018.